Themen

Umweltbildung in Charlottenburg-Wilmersdorf behandelt viele unterschiedliche und spannende Themen für Groß und Klein.
Natur-. Klima-. Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung ist so vielfältig wie Berlin.
Wir behandeln in unserer Arbeit verschiedene Themenschwerpunkte und Handlungsfelder unter den drei (sich häufig überschneidenden) Themenfeldern Stadtnatur, Arten- und Biotopschutz, Ressourcenschutz.
Die Grundsätze und Ziele der Natur-, Umwelt- Klima- und Nachhaltigkeitsbildung führen zu einem bewussteren und nachhaltigeren Umgang mit unserer Natur und Umwelt und damit auch zu einem besseren Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Ebenso führt das Leitbild zu dem Bewusstsein, wie wichtig ausreichend vorhandene und qualitativ hochwertige Stadtnatur für die Gesundheit des Menschen und für die Herausforderungen des Klimawandels in der Stadt ist.
Es gilt die wertvolle Stadtnatur besser zu schützen, zu erhalten und auszubauen. Das Leitbild schafft eine Grundlage für die Menschen, die Grüne Lernorte schaffen und Umweltbildung anbieten, hilft ihre Werte und Inhalte in die Gesellschaft zu tragen und unterstützt die wertvolle kulturelle und gesellschaftliche Arbeit für eine gemeinsame lebenswerte Zukunft in der Stadt. Natur-, Umwelt- , Klima- und Nachhaltigkeitsbildung wird durch das Leitbild für ein grünes und nachhaltiges Berlin fest in der Berliner Bildungslandschaft verankert.
Du suchst direkt nach Akteur:innen, die Umweltbildung im Bezirk anbieten? Dann schau mal auf unsere Akteur:innen-Liste!
Du suchst direkt nach Lehrmaterial, Experimenten und Bildungskoffern zu NUK+N Themen für den Unterricht zur Ausleihe? Dann schau in unseren Materialien-Pool!
Stadtnatur
Im Themenfeld „Stadtnatur“ befassen wir uns mit Naturerfahrungen und Mensch-Natur-Beziehungen des Alltags, in den großen und kleinen Grünflächen der vielfältigen (potentiellen) Naturerlebnisorte des Bezirks. Dazu gehören Grüne Lernorte wie das Naturschutzzentrum Ökowerk, die Gartenarbeitsschule Ilse-Demme, aber auch Privatflächen wie Balkon- oder Hofgärten, öffentliche Räume wie Parks, Grünstreifen und Baumscheiben, sowie halböffentliche bzw. gemeinschaftlich genutzte Räume wie Nachbarschaftsgärten oder Schulgärten.
Umweltbildung im Bereich Stadtnatur verfolgt die Förderung der biologischen Vielfalt durch ökologische Aufwertung städtischer und privater Flächen sowie Maßnahmen zur Klimaanpassung, wie Projekte zum ‚Schwammstadtprinzip“ (z.B. Entsiegelung von Flächen oder Unterstützung von Fassaden- und Dachbegrünungen, bepflanzen von Baumscheiben, ).
Baumscheibe nennt man den offenen Erdbereich um den Stamm eines Straßenbaumes herum. Oft ist der Boden hier stark verdichtet: zum Beispiel weil Sperrmüll, Autos oder Fahrräder darauf geparkt werden. Dadurch kommen die Wurzeln der Bäume häufig schlechter an Regenwasser, Nährstoffe und Sauerstoff.
Wir können unsere Straßenbäume schützen, indem wir sorgsam mit ihnen und der Erde, aus der sie sich versorgen, umgehen.
Eine Möglichkeit, im kleinen Rahmen für mehr biologische Vielfalt zu sorgen und gleichzeitig die Baumscheiben und Straßenbäume zu unterstützen ist es, die Baumscheiben rücksichtsvoll zu bepflanzen. Bei der Begrünung mit heimischen Wildstauden wird der Boden durch die Wurzeln aufgelockert und durchlüftet. So kann das Regenwasser besser einsickern und die Verdunstung wird reduziert.
Neben vielen grünen Orten und Lehrpfaden in der Stadtnatur, die uns einladen eigenständig unsere Natur zu erleben und mehr darüber zu erfahren, gibt es Grüne Lernorte, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dem Menschen heimische Pflanzen und Tiere und viele weitere Themen gezielt näher zu bringen.
Manchmal brauchen wir jemanden, der uns an die Hand nimmt und uns all, die versteckten und schönen Dinge um uns herum, zeigt.
Groß und Klein können in grünen Lernorten die vielen Themen der Umweltbildung, die Natur und ihre Umwelt besser kennen lernen und finden stets eine erfahrene und kompetente Person an ihrer Seite. Sie sind ideale Orte, um eigenes Wissen zu vertiefen und komplexere Zusammenhänge zu verstehen.
Zu den Grünen Lernorten in Charlottenburg-Wilmersdorf zählen zum Beispiel das Naturschurtzzentrum Ökowerk oder das Waldmuseum im Grunewald, oder die Gartenarbeitsschule Ilse-Demme in Wilmersdorf.
In unserer Liste der Akteur:innen findet ihr außerdem alle Kontakte mit Bildungsangeboten und vielfältigen Zugängen zu allen NUK+N-Themen.
Das Schwammstadt-Prinzip (englisch auch: Sponge-City) ist ein Konzept für die wassersensible Stadtentwicklung. Die Stadt wird so gestaltet, dass sie Regenwasser auffangen, versickern und wie ein Schwamm im Boden speichern kann. Das Risiko für Schäden durch Starkregen wird dadurch gemildert, und die Kanalisation entlastet. Bei Hitze wird durch Verdunstung des Wassers über den Boden und Pflanzen die Umgebung gekühlt. Das Regenwasser kann auch zur Versorgung der Straßenbäume, Parks oder begrünter Hinterhöfe verwendet werden, anstatt in der Kanalisation mit Abwasser vermischt und verschmutzt zu werden. So werden kostbare Ressourcen geschützt.
Maßnahmen für diese Form der Klimaanpassung sind meist eine Kombination aus Entsiegelung von Flächen, direkte Möglichkeiten zur Versickerung in Mulden oder Tiefbeeten, dezentrale Wasserspeicher und Grünflächen zur Verdunstung wie Dach- und Fassadenbegrünung, und Schattenspendende Stadtbäume und Pergolen. Schließlich lässt sich so auch die Aufenthaltsqualität öffentlicher Flächen und damit das Wohlbefinden aller Stadtbewohner:innen steigern.
Im Berliner Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels (AFOK) ist das Schwammstadt-Prinzip eines der zentralen Lösungsstrategien für das Handlungsfeld ‚Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft‘. Konkrete Maßnahmen nach diesem Leitbild werden im Bezirklichen Anpassungskonzept für Charlottenburg-Wilmersdorf formuliert, da sich Maßnahmen zur hitzeangepassten und wassersensiblen Stadt in vielen Fällen ergänzen (BAFOK, S.7).
Infos beim Umweltbundesamt zur Schwammstadt: https://www.umweltbundesamt.de/schwammstadt
Umweltgerechtigkeit als Ziel verbindet Natur- und Klimaschutz mit Menschenrechten um Belastungen zu reduzieren und Zugang zu gesundheitsfördernden Umweltressourcen zu erhöhen.
Menschen mit geringem Einkommen sind in Deutschland oft höheren Gesundheitsbelastungen durch Umweltprobleme wie Lärm oder Luftverschmutzung ausgesetzt als finanziell bessergestellte Menschen. Menschen im globalen Süden verursachen im Durchschnitt deutlich weniger Emissionen, leiden aber verstärkt und als erstes unter den Folgen des Klimawandels, während die Industrienationen des globalen Nordens von der Ausbeutung der Umwelt weltweit profitieren.
Das Land Berlin verfolgt die Förderung von Umweltgerechtigkeit auf Grundlage von 5 Indikatoren (Lärmbelastung, Klimatische Belastung, Grünflächenversorgung, Soziale Benachteiligung). Daneben gibt es verschiedene Vereine, Initiativen und Bildungsangebote, die sich mit Umwelt- oder Klimagerechtigkeit beschäftigen.
Arten- und Biotopschutz
In das Themenfeld „Arten- und Biotopschutz“ fallen Umweltbildungsangebote zu Artenkenntnis, Schutz und Förderung von Pflanzen und Tieren, Gewässern, Offenland und Wäldern. Die Zertifizierung des Bezirks mit dem Label „StadtGrün naturnah“ im Rahmen des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“ soll die naturnahe Gestaltung bezirklicher Flächen unterstützen. Dies fördert die Biodiversität auf öffentlichen Flächen des Bezirks, steigert gleichzeitig Wohlbefinden und Aufenthaltsqualität für Anwohner:innen und bietet Gelegenheiten zu Naturerfahrung und niedrigschwelligen Umweltbildungsangeboten im Alltag.
Seit 2024 ist Charlottenburg-Wilmersdorf als erster Berliner Bezirk mit dem Label „StadtGrün naturnah“ zertifiziert – und hat mit vielfältigen Maßnahmen und Anstrengungen zur Förderung der biologischen Vielfalt auf öffentlichen Flächen direkt die Goldstufe des Labels gewonnen.
Die Koordinierungsstelle für Umweltbildung ist dabei Teil der sogenannten Lokalen Arbeitsgruppe, die den Zertifizierungsprozess begleitet. Neben Verwaltung und Expert:innen sitzen hier auch Vertreter:innen aus der Zivilgesellschaft an einem Tisch, um vielfältige Perspektiven und Kompetenzen für eine naturnahe Stadtentwicklung zu bündeln.
Die „Kommunen für biologische Vielfalt“ sind ein Zusammenschluss von Städten, Gemeinden und Landkreisen. Gemeinsam setzen sie sich für artenreiche Naturräume im Siedlungsbereich und in der freien Landschaft ein.
Handlungsfelder sind u.a. die naturnahe Bewirtschaftung des kommunalen Grüns, der Arten- und Biotopschutz, die Stadtplanung, Renaturierungen und die Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus geht es um die Förderung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung, der Naturerfahrung und der Bewusstseinsbildung. Themen wie die Klimaanpassung, die Gesundheitsvorsorge, die Lebensqualität im urbanen Raum und die Bürgerbeteiligung werden dabei immer wichtiger.
In Deutschland sind Schutzgebiete speziell ausgewiesene Gebiete, die dem Schutz von Natur, Landschaft und biologischer Vielfalt dienen. Es gibt verschiedene Kategorien von Schutzgebieten, die jeweils spezifische Ziele und gesetzliche Regelungen haben.
Im Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es insgesamt 8 Schutzgebiete, darunter 6 Naturschutzgebiete (NSG) und 2 Landschaftsschutzgebiete (LSG).
Einige Gebiete sind besonders wichtig, da sie nicht nur auf nationaler Ebene geschützt sind, sondern auch eine europäische Bedeutung für die Schutz von Flora und Fauna haben. Sie sind die sogenannten FFH-Gebiete und Vögelschutzgebiete, Teil des europaweites Natura-2000-Netzes.
Ressourcenschutz
Umweltbildung im Themenfeld „Ressourcenschutz“ behandelt die Umstellung unserer Ernährungs- und Konsumgewohnheiten, das heißt zum Beispiel die Abfallvermeidung (Zero Waste) bzw. -entsorgung (Recycling), Gesunde Ernährung, Energiewende und nachhaltige Mobilität. Viele Themen überschneiden sich mit den Themenfeldern I und II, wie zum Beispiel Schul- und Nachbarschaftsgärten als Zugang für Schüler:innen zu Fragen der gesunden Ernährung und als städtische Naturerlebnisorte. Ein nachhaltiges Wassermanagement betrifft sowohl das Themenfeld „Ressourcenschutz“, als auch die ökologische Stadtentwicklung als Maßnahme zur Klimaanpassung nach dem Schwammstadtprinzip.
Die Koordinierungsstelle unterstützt Umweltbildung zu Abfallvermeidung und -entsorgung im Rahmen des „Berliner Zero-Waste Netzwerks“oder durch die Teilnahme an BSR- Kieztagen mit einem eigenen Infostand.
Regelmäßig finden in allen Berliner Bezirken BSR Sperrmüll-Kieztage statt. Hier können alle Nachbar:innen Sperrmüll kostenfrei entsorgen oder auf dem Tausch- und Verschenkmarkt weitergeben bzw. gebrauchte Möbelstücke und andere Schätze einsammeln. So wird Abfall nachhaltig reduziert.
Wir begleiten jedes Jahr BSR Kieztage in unterschiedlichen Bezirksregionen mit Informationen, Umweltbildungsangeboten und bieten Gelegenheiten zum Aufbau weiterer Netzwerke.
- Gut Erhaltenes nehmen die Kolleg*innen der BSR an, und auf dem Tausch- und Verschenkmarkt finden sich vielleicht neue Besitzer:innen.
- Was am Ende des Tages nicht mitgenommen wird, wird wieder in den Re-Use Kreislauf geführt: z.B. in die BSR NochMall (Gebrauchtwarenkaufhaus).
- Was nicht angenommen wird: Altreifen, Lacke, Farben, Bauschutt, Batterien, Alt-Medikamente, Kontaminiertes Holz
Nebenbei bietet die BSR ein gut sortiertes und altergesgerecht aufbereitetes Umweltbildungsangebot zu den Themen Abfallvermeidung, Abfalltrennung, Recycling und Stadtsauberkeit für Kitas und Schulen. Wer mehr dazu erfahren möchte, spricht uns auf dem Kiez-Sperrmülltag direkt vor Ort an, oder findet auf der Website der BSR weitere Informationen.
Ernährung
Unsere Ernährung hat eine Wirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit, aber auch eine Wirkung auf unsere Umwelt und die Ressourcen unseres Planeten.
Was wir täglich verspeisen, ist so manches Mal schon um den ganzen Planeten gereist, hat Transportmittel und Treibstoff verbraucht und eine manipulierte Aufzucht erfahren, damit es schneller wächst oder länger hält. Oft sind damit auch gesundheitsschädliche Stoffe verbunden, die wir dann über die tägliche Mahlzeit in unsere Körper mit aufnehmen. Eine gesunde Ernährung versucht daher nicht nur herauszufinden, wie wir Lebensmittel auswählen, herstellen und verarbeiten können, damit sie möglichst schadstoffarm bleiben. Sie versucht auch die Umwelt und Natur zu schonen und unnötig lange Transportstrecken zu vermeiden. Sie zeigt uns Menschen auf, wie wir auch selbst gesunde Lebensmittel herstellen können, ganz lokal im eigenen Garten und auf dem Balkon, oder mit anderen gemeinsam im Nachbarschaftsgarten oder als Teil einer Erntegemeinschaft „Solidarischen Landwirtschaft“, uns selbst versorgen können und somit ein Stück unabhängiger werden von den globalen Lieferketten.
Zero Waste
Der Wegwerfgesellschaft und damit ausuferndem Konsum mit all seinen negativen Folgen in der Müll- und Abfallwirtschaft wird der Kampf angesagt.
Gebrauchtes, alte und defekte Gegenstände (teils noch aus Großmutters Zeiten), können repariert und wieder fit gemacht werden.
So lässt sich das Müllaufkommen reduzieren, die Umwelt schonen, weil weniger produziert werden muss und hier und da auch der Geldbeutel schonen
Wie vielfältig die nachhaltigen Möglichkeiten des Reparierens, Up- & Recyclings sind und was alles zu neuem Leben wiedererweckt werden kann, zeigen z.B. Repair-Cafés in Euren Bezirken. Neben der Reparatur von Euren Geräten und Gegenständen, bieten sie hilfreiche und praktische Tipps, wie Ihr selbst clever mehr aus den Gegenständen Eures Lebens herausholen könnt und dabei positiv zum Umweltschutz und einem nachhaltigeren Leben beitragen könnt.
In Städten wie Berlin ist es oft hektisch und die meisten Menschen möchten oder müssen schnell von einem Ort zum nächsten.
Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder E-Roller, mit dem Auto oder diversen öffentlichen Verkehrsmitteln. Was bedeutet eigentlich meine Wahl des Fortbewegungsmittels, also meine Mobilität für andere Menschen, meine Umwelt und die Natur? Wie sieht die Mobilität der Zukunft in der Großstadt aus?
In Charlottenburg-Wilmersdorf werden zum Jahr 2025 neue Fahrradboxen aufgestellt, um eine zusätzliche Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, ihre Fahrräder sicher im Stadtgebiet abzustellen. Bei der Wahl der Standorte wurden die Anwohner:innen intensiv mit eingebunden. Weitere Infos dazu zum Beispiel hier auf der Webseite des Bezirksamt