Seit Beginn der Industrialisierung steigt die weltweite Mitteltemperatur der bodennahen Luft kontinuierlich an. Wissenschaftliche Forschungen belegen, dass für einen bedeutenden Teil dieses Anstiegs wir Menschen verantwortlich sind. Deshalb spricht man von einer anthropogenen – vom Menschen verursachten – Klimaänderung.
Verantwortlich dafür sind in erster Linie das Verbrennen von fossilen Energieträgern (Kohle, Öl, Gas), großflächige Entwaldungen sowie die Land- und Viehwirtschaft. Durch den Ausstoß der dabei anfallenden Treibhausgase (CO2, CH 4, N 2 O etc.) verändert sich die chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre und damit ihre Strahlungsbilanz. Die Erdatmosphäre nimmt mehr Sonnenenergie auf, im Ergebnis steigt die Temperatur als ein entscheidender Faktor im Klimageschehen.
Die ersten zehn Jahre des 21. Jahrhunderts gehören weltweit zu den wärmsten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Jahre 2014 und 2015 belegen in Deutschland Platz 1 und 2 aller seit 1881 gemessenen Jahre. Dabei hat der Klimawandel erst angefangen. Aufgrund der Trägheit des Klimasystems steigt die Temperatur auch dann weiter, wenn es uns gelingen sollte, die Treibhausgasemissionen morgen auf dem Stand von heute zu stabilisieren.
Berlin ist auf das Klima „eingestellt“, das sich in der Vergangenheit entwickelt hat und das wir als „normal“ empfinden. Der zu erwartende Klimawandel wird dieses historische „Passungsverhältnis“ von Stadt und Klima in historisch einmaliger Geschwindigkeit ändern und die Bedeutung dessen, was uns als „normal“ gilt, deutlich verschieben. Der Rekord-Hitzesommer von 2003, der europaweit mindestens 50.000 zusätzliche Hitzetote gekostet hat, war seinerzeit ein außergewöhnlich warmer Sommer. Um 2050 wird es ein normaler Sommer sein, und um 2100 würden wir einen Sommer wie den von 2003 als besonders kühl empfinden.
Aus dem Berliner Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels (AFOK).